Der in Südlondon geborene und in Athen lebende Sänger und Songwriter Westerman geht im November auf Tour. Anfang Mai erscheint dazu sein zweites Album „An Inbuilt Fault“. Die beiden Filmklassiker „Das siebte Siegel“ als Ingmar Bergmans allegorisches Meisterwerk von 1957 und Akira Kurosawas soziologisches Drama „Ikiru“ von 1952 bildeten inhaltlich dabei den größten Einflus. Jeder Film folgt auf völlig unterschiedliche Weise einem Protagonisten, der sich in einer existenziellen Krise befindet, beschwört Aufruhr und Stillstand herauf und zeichnet sorgfältig seine Suche nach Selbsterkenntnis und Verwirklichung nach.
Eine Zeit in der er monatelang in Italien festsaß, wo er fast völlig eingeschlossen war. Nach Enttäuschungen über das Musikmachen und mit einem abstrakten Gefühl für die Zukunft seiner Karriere schien es Westerman unklar, ob das Material, das er aufnahm, jemals gehört werden würde. In kreativer Hinsicht bot dies eine seltsame Art von Freiheit und ermöglichte einige der abenteuerlichsten und unbefangensten Songtexte seiner Karriere. Das Finden von Texturen wurde zu einem zentralen Anliegen, wobei Westerman das Programmieren und Looping in einer Weise in die Hand nahm, wie er es nie zuvor getan hatte, und polyrhythmische Grooves schuf, um seinem inneren Dialog Dringlichkeit zu verleihen.
Das Ergebnis ist eine Musik, die härter und klanglich gewagter ist als Westermans frühere Veröffentlichungen. Die erste Schlagzeugsalve des Albums gibt den Ton an: Krivchenias Schlagzeug auf „Give" klingt eher hyperreal als natürlich, aufgeblasen und komprimiert, und integriert Klänge von zerbrochenem Glas, krachendem Holz und etwas, das fast wie Fäuste auf Fleisch klingt. Der primäre musikalische Dialog in vielen dieser Songs besteht zwischen dem Mix aus Schlagzeug und Westermans Gesang - verstärkt durch Ausbrüche von reichen drei- oder vierstimmigen Gesangsharmonien.